Lohnt sich die Anschaffung eines Watermakers?
Ein Wassermacher an Bord eines Bootes ist eine nicht unerhebliche Investition. Mit Anschaffungskosten von mehreren tausend Euro ist diese Entscheidung gut zu durchdenken. Andererseits kann ein Wassermacher nicht nur den Komfort erhöhen, sondern sich unter bestimmten Umständen auch finanziell lohnen. Die Möglichkeit, während längerer Reisen Trinkwasser selbst zu erzeugen, reduziert Abhängigkeiten von Häfen und verringert die Kosten, die mit dem Auffüllen von Frischwasser in Marinas verbunden sind. Im Folgenden beleuchten wir die Vorteile eines Wassermachers und stellen diesen einer Kostenbetrachtung gegenüber.
Die Vorteile eines Wassermachers
1. Sicherstellung der Trinkwasserversorgung an Bord
Mit einem Wassermacher bleibt die Versorgung mit frischem Trinkwasser unabhängig und konstant gewährleistet. Das Wasser, wie es aus der Anlage kommt ist ohne weiteres Trinkbar – Es muss lediglich auf eine entsprechend saubere Lagerung und handhabe danach geachtet werden. Mit einem Wassermacher müssen Sie also keine Wasserflaschen schleppen und lagern – vom vermiedenen Plastikmüll ganz zu schweigen. Dies ist besonders wichtig, wenn man längere Zeit auf See unterwegs ist oder in Regionen segelt, in denen die Wasserqualität fragwürdig ist.
2. Kein Wasser sparen: Komfort an Bord
Ein Wassermacher ermöglicht es, großzügig mit Wasser umzugehen. Sofern genügend Energie vorhanden ist bzw. erzeugt werden kann steht Ihnen eine endlose Menge an Wasser zur Verfügung. Dieser Komfort macht das Leben an Bord angenehmer und entspannter:
- Duschen: Gerade bei größerer Crew, oder Gästen , die das Sparen nicht gewohnt sind wird für das Duschen viel Wasser verbraucht.
- Wäsche waschen: Die Wäsche selbst an Bord zu Waschen ist ein enormer Komfort, der jedoch einiges an Wasser erfordert – Ohne Wassermacher undenkbar!
- Toilettenspülung mit Frischwasser: Wenig beachtet und bekannt, aber bei ausreichend Wasser tatsächlich ein überlegenswerter Aspekt: Die Verwendung von Frischwasser zur Spülung reduziert die typischen Gerüche und minimiert die bekannte Problematik von Urinsteinablagerungen in den Schläuchen.
3. Freiheit bei der Törnplanung
Ein Wassermacher macht die Reiseplanung flexibler – Unabhängigkeit von Marinas & Autarkie:
Ohne die Notwendigkeit, regelmäßig Wasser aufzutanken, kann man entlegene Ankerplätze genießen und die Reiseroute spontan anpassen. Segler gewinnen mehr Freiheit, längere Zeiträume ohne externe Ressourcen auszukommen – ideal für alle, die das Abenteuer suchen.
Kostenbetrachtung eines Wassermachers
Betrachten wir nun die Kosten eines Wassermacher im Vergleich zu der Alternative Wasser an Land aufzufüllen.
Hier kommen zwei Ansätze in Betracht – In vielen Marinas ist Wasser nur bei Übernachtung erhältlich und es müssen Liegegebühren bezahlt werden, die je nach Ort und Größe des Boots unterschiedlich ausfallen.
Anderen Orts ist es möglich ohne Übernachtung, aber gegen Gebühr Wasser aufzufüllen.
1. Anschaffungskosten im Vergleich zu Kosten in Marinas
Ein hochwertiger Wassermacher kostet typischerweise mindestens 4500 € inklusive MwSt. In beliebten Revieren wie Kroatien oder den Balearen liegen die Übernachtungskosten in Marinas während der Hochsaison bei etwa 100 € pro Nacht für ein 12m Segelboot – Größere Yachten und Katamarane zahlen mehr. Rechnet man die Übernachtungen über mehrere Saisons zusammen, lassen sich die Kosten des Wassermachers schnell relativieren.
2. Kosten pro Liter selbstproduziertes Wasser im Vergleich zu bezahltem auffüllen
Über die Nutzungsdauer betrachtet, kann ein Wassermacher Wasser zu geringen Kosten produzieren. Je mehr er genutzt wird desto geringer fallen die Kosten bezogen auf den Liter Wasser aus.
Ein typisches Beispiel:
Nutzungsdauer: 6 Jahre, 180 Tage Nutzung pro Jahr
Laufzeit: 1 Stunde pro Tag bei einer Produktion von 60 l/h
Gesamtproduktion: 64.800 Liter Wasser
Anschaffungspreis: 4500 €
Kosten pro Liter: ~7 Cent
In diesem Beispiel ist der Wassermacher nach 6 Jahren nicht als defekt oder wertlos anzunehmen – Viele Nutzer werden jedoch kaum länger an Ihrem Boot und damit dem Wassermacher festhalten. Die Kosten für die Energie sind in diesem Fall vernachlässigt.
Wird der Wassermacher intensiver genutzt fallen die Kosten entsprechend weiter.
Zum Vergleich:
In Marinas und Tankstellen kostet Wasser typischerweise 2–5 Cent pro Liter je nach Revier. Die Preise können hierbei stark variieren und es gibt Ausreißer nach oben. Das hierbei getankte Wasser ist in beliebten Revieren, wie dem Mittelmeer oder der Karibik jedoch oft von geringer Qualität und oft nicht als Trinkwasser geeignet.
Fazit
Ein Wassermacher bringt weit mehr als nur Komfort an Bord: Er bietet Freiheit, Autarkie und Sicherheit in der Trinkwasserversorgung. Gerade bei längeren Törns oder in abgelegenen Revieren wird er schnell zum unverzichtbaren Bestandteil der Ausstattung. Doch auch bei saisonaler Nutzung einer Yacht relativieren die steigenden Wasser- und Hafenkosten die Investition in einen Wassermacher erheblich. Am Ende bedeutet er nicht nur Freiheit auf dem Wasser, sondern spart an anderer Stelle Kosten ein – und ist damit ein Luxus, der weniger kostet als man anfänglich annimmt.